Google dient als Informationsquelle für alles. Und da Gesundheit für viele Menschen das wichtigste Gut ist, informieren sich Patienten hier auch ausgiebig zu gesundheitlichen Themen. Während früher die Überlieferungen der Großeltern Informationsquelle Nummer eins waren („heiße Milch mit Honig löst den Schleim“) und danach die gedruckten Ratgeber (Kursbuch Gesundheit), ist es seit ein paar Jahren das Internet. Leider genießt Dr. Google unter Kollegen einen eher zweifelhaften Ruf, denn welche Treffer bei einer Suche präsentiert werden, ist immer ein bisschen Lotterie. Und gerade bei der Gesundheit können falsche Informationen schnell gefährlich werden.
Der Anteil stark gesundheitsängstlicher Personen (Hypochonder) scheint einer Studie zufolge, die im British Journal of Health Psychology veröffentlicht wurde, unter den Nutzern gesundheitsbezogener Online-Angebote höher zu liegen als in der Allgemeinbevölkerung. Symptome werden überbewertet (oder auch verharmlost) und das kann zu falschen Schlüssen führen. Mit schlimmen Folgen, wenn es dumm läuft.
Google ist sich offenbar bewusst, dass eine allgemeine Suchmaschine dem Anspruch der Nutzer nach verlässlichen Gesundheitsinformationen nicht gerecht wird. Mit dem Google Knowledge Graph für Healthcare-Themen versucht man jetzt in den USA, die Qualität von gesundheitsbezogenen Suchergebnissen zu optimieren. Der Knowledge Graph ist eine Art Infobox zur Suche, deren Inhalte angeblich von Experten der Mayo Clinic und der Harvard Medical School stammen. Ob es einen solchen Knowledge Graph für die Medizin zukünftig auch bei uns geben soll, ist offen. Und genauso offen, wer dann für die Qualität der Informationen sorgen soll. Noch bleibt also alles beim alten – für Informationssuchende genauso, wie für Hypochonder …
Wir wünschen allen Lesern ein gutes 2017!