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Gesundheitsgefährdung durch soziale Medien?

21. Januar 2019

Die Londoner Anthropologin Heidi Larson sieht die Gesundheit der Menschen gefährdet: durch falsche Informationen, die in sozialen Medien bzw. Networks (wie Facebook) verbreitet werden. Dies wurde in einem Interview von Wolfgang Stieler deutlich, welches in der Zeitschrift Technology Review (Dezember 2018) veröffentlicht wurde. Beispiele gefällig?

Maserninfektion. Trotz der Verfügbarkeit des Impfstoffs und des hohen Bildungsstandards der Bevölkerung gibt es in Europa immer noch pro Jahr circa 50.000 Masernfälle. Dies sei auch zum Teil darauf zurück zu führen, dass sich Impfgegner in den sozialen Medien engagieren und deshalb eine wirksame Durchimpfung der Bevölkerung verhindern.

Ein anderes Beispiel ist die Impfung gegen Dengue-Fieber auf den Philippinen. Hier kam es aufgrund auch von Posts in sozialen Medien dazu, dass die Impfrate von 93% auf 28 % gefallen war. Das Vertrauen der Bevölkerung war dahin, nachdem Sanofi vor seinem eigenen Impfmedikament Dengvaxia gewarnt hatte. Impfgegner schafften es, eine generelle Abneigung gegen Impfungen zu provozieren.

HPV-Impfung. Hier wird fälschlicherweise immer wieder von Todesfällen im Zusammenhang mit der HPV Impfung gesprochen, obwohl es keinen einzigen bestätigten Todesfall geben würde. Dafür aber aggressive Darstellungen in den sozialen Medien.

„Bad News are Good News“. Es geht – neben der Ideologie – manchen auch um handfeste wirtschaftliche Interessen. Wer eine Website für ein bestimmtes Klientel ins Leben ruft; zahlreiche Klicks erhält, kann diese eben auch gut vermarkten. Auch wenn sie mit der Wahrheit und dem eigentlichen Sinn der Gesundheitsvorsorge überhaupt nichts mehr zu tun haben.

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