Eine digitale Strategie für den Gesundheitsmarkt ist komplex. Und offensichtlich ist es nicht nur die deutsche E-Card, die hier etwas planlos durch die Jahrzehnte irrlichtert. Die Studie "Global Progress on Digital Health" hat untersucht, wie verschiedene Akteure im Gesundheitswesen in ihrem eigenen Zeitplan sind. Teilnehmer waren Krankenhäuser, Pharmafirmen und verschiedene Leistungserbringer. 59 Prozent der Befragten gaben an, dem Zeitplan hinterher zu hinken oder – noch schlimmer – gar keinen zu haben. Nur 41 Prozent sahen sich bei der Umsetzung ihrer digitalen Strategie auf einem guten...
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E-Card: Täglich grüßt das Murmeltier
Man fühlt man sich wie Bill Murray in Punxsutawney. In der Rolle des Phil Connors sitzt er dort in einer Zeitschleife fest und durchlebt wieder und wieder denselben Tag … Seit dem Planungsauftrag für die Bundesregierung 2003 hängt auch die E-Card in einer solchen Zeitschleife: Eine Verzögerung jagt die nächste. Zwar hat Bundesgesundheitsminister Gröhe die Zügel im Frühjahr 2015 deutlich angezogen und finanzielle Daumenschrauben angedroht, geändert hat sich aber wohl nichts. Eigentlich sollten ab 15. November in zwei Regionen jeweils 500 Anwender – Praxen und Kliniken –die ersten...
Big Pharma nutzt künftig das iPhone in Forschung und Entwicklung von Medikamenten
Apple´s ResearchKit ist ein neues Open-Source-Software-Framework, das den Wissenschaftlern helfen wird, Daten der iPhone-Nutzer für die medizinische Forschung zu sammeln. Apple verspricht „mehr Möglichkeiten Daten zu sammeln als je zuvor“. Deutsche Datenschützer werden diese Äußerungen skeptisch sehen. Somit war zu erwarten, dass zügig auch die globalisierte Pharma-Industrie mit der Sammelwut beginnen wird. Denn seit der ResearchKit-Vorstellung im März 2015 haben Forscher an Universitäten, Kliniken und gemeinnützigen Organisationen bereits sechs Apps erstellt. Einsatzgebiete: Diabetes,...
Medikamente kommen per Drohne
Andere Länder, andere Probleme. Im dicht besiedelten Deutschland ist der Weg zur nächsten Apotheke kurz – auch wenn er in ländlichen Gebieten schon mal ein paar Kilometer messen kann. Ganz anders in Ländern wie Australien oder den USA, wo es Regionen gibt, die nur von sehr wenigen Menschen besiedelt sind. Eine davon ist das Wise County im Südwesten des US-Bundesstaates Virginia. Hier erhielt der australische Anbieter Flierty von der US Flugsicherung (Federal Aviation Administration, FAA) die Erlaubnis, Medikamente per Drohnen auszuliefern. Mit einer Reichweite vom 10 Meilen (ca. 16...
Online-Psychotherapien bald in der Regelversorgung?
Statt monatelanger Wartezeiten könnten Online-Therapien bei Depressionen und Panikattacken schnell und effizient helfen. Immer mehr Studien belegen, dass Sie ähnlich wirksam sind, wie persönliche Sitzungen. Und sie haben viele Vorteile: Patienten in ländlichen Gebieten brauchen keine stundenlangen Anreisen, Menschen mit eingeschränkt Mobilität keine Betreuer und Berufstätige mit Terminschwierigkeiten keinen Urlaub. Doch während diese Art der Therapie in Großbritannien, den Niederlanden und Schweden längst Alltag ist, hinkt Deutschland hinterher. Allein eine Kooperation der AOK mit einer...
2. Mobile Health Forum in Frankfurt
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens war auch auf dem zweiten Mobile Health Forum das zentrale Thema. Das Forum fand am 30.06.2015 statt und ist eine Veranstaltung des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung sowie der IHK Innovationsberatung Hessen. In Zeiten der Internetmedizin (was ist das eigentlich?), der Fitness- und Medical Apps, bemüht sich das Forum darum, einen Überblick über Entwicklungsansätze aber auch bereits im Markt befindliche Projekte zu erzielen. So verwundert es nicht, dass zahlreiche Bereiche des Gesundheitswesens wie Kliniken,...
Die Praxis 2025
2025 kommt der Patient mit einer fertigen Diagnose in die Praxis - die Technologie ist zum verlängerten Arm des Arztes geworden. So lautet der heutige Aufmacher der Ärzte Zeitung. Und dahinter steckt eine fiktive Story, die aber auf ganz realen Entwicklungen fußt. Noch vor zwei Jahren wäre eine solche Geschichte bestenfalls in Trend-Zeitschriften wie Technology Review erschienen. Dass sich jetzt selbst die Ärzte Zeitung - ansonsten eher auf die Wahrung ärztlicher Besitzstände bedacht - ernsthaft mit der Digitalisierung der ambulanten Medizin beschäftigt, zeigt: Es wird ernst ... Zur...
Big Data in der Onkologie: HPI auf den Spuren von IBM
Big Data ist vor allem in der Onkologie aktuell ein großes Thema – nicht erst seit IBM Anfang Mai 2015 seine Watson-Aktivitäten in diesem Bereich vorstellte. Auf dem heute zu Ende gegangenen Kongress „Big Data in der Medizin" hat jetzt das Hasso-Plattner-Institut (HPI) eine eigene Lösung präsentiert, mit der innerhalb weniger Minuten die für einen Krebspatienten optimale Chemotherapie ermittelt werden soll. Bislang dauerte es oft Wochen, bis die individuelle Analyse des Tumors und die weltweit publizierten Studienergebnisse zu einem individuellen Therapieplan zusammengeführt waren....
Google-Smartwatch für medizinische Anwendungen
Googles Antwort auf Apples ResearchKit und Apple-Watch ist eine bis jetzt noch namenlose Smartwatch. Sie ist vollgestopft mit Sensoren und soll ausschließlich in klinischen Studien und anderen medizinischen Anwendungen zum Einsatz kommen. Sie kann Puls, Herzrhythmus und Hauttemperatur, aber auch Umweltinformationen wie Licht und Lärm messen. Nach Informationen von Bloomberg soll sie im Gegensatz zur Apple Watch nicht an Endverbraucher verkauft werden. Dort zitiert man Andy Conrad, Leiter des Life-Science-Team bei Google: "Wir sehen in der Smartwatch ein medizinisches Gerät, das Patienten...
Männer und Frauen nutzen Gesundheitsinformationen unterschiedlich
Es gilt als eine Art von Allgemeinwissen, dass Frauen sich mehr für Gesundheitsthemen interessieren – auch im Internet. Aber ist das tatsächlich so? Eine aktuelle Studie, die jetzt im Journal of Medical Internet Research (JMIR) veröffentlicht wurde, ging dieser Frage nach. Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern wurden auf der Grundlage einer empirischen Online-Befragung von 1006 zufällig ausgewählten deutschen Patienten analysiert. Die Probe wurde aus einem GfK Healthcare E-Panel gezogen. 958 Fragebögen konnten ausgewertet werden (517 Männer, 441 Frauen), dabei kamen statistische...
Quantified Health mit Ernstcharakter
Das Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov in Köln hat in einer repräsentativen Umfrage die Einstellung von Smart Device-Besitzern zu Quantified Health ermittelt. Und die Zeitschrift Healthcare Marketing hat daraus die ihrer Meinung nach interessantestens Fakten zusammen gestellt. Fakt 1: Knapp 40 Prozent der Smart Device-Besitzer haben mindestens eine Gesundheits-App installiert, die Mehrheit macht davon sogar regelmäßig Gebrauch. Fakt 2: Als interessant werden vor allem Apps zu Ernährung/Kalorienverbrennung (37 Prozent) Sport/Fitness (35 Prozent) und Entspannung/Stressabbau (32...
MERS und die Lehren für den Datenschutz
Das Middle East Respiratory Syndrome (MERS) wird von einem Koronavirus verursacht und ist seit April 2012 bekannt. Bei schweren Verläufen, die überwiegend bei Personen mit chronischen Vorerkrankungen auftreten, entwickelt sich eine Pneumonie bis hin zum akuten Atemnotsyndrom. Die Inkubationszeit beträgt ein bis zwei Wochen. Als Primärquelle des Virus stehen Dromedare in Verdacht, sekundär wird es von Mensch zu Mensch übertragen. Ende Mai 2015 meldeten die Gesundheitsbehörden von Südkorea einen Ausbruch, der auf einen importierten Fall von MERS zurückgeht. Im Umfeld gab es mehr als hundert...