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MedicalLearning – Blog zur Zukunft der medizinischen Information

Generative KI in der Medizinischen Ausbildung

26. Juni 2023

Das Aufkommen generativer künstlicher Intelligenz (gKI) wird als revolutionär in vielen Bereichen betrachtet, einschließlich der medizinischen Ausbildung. In einem kürzlich erschienenen Leitartikel im GMS Journal for Medical Education, diskutieren Moritz und Kollegen die möglichen Anwendungen und Herausforderungen von gKI in der medizinischen Lehre und Ausbildung [Moritz et al., GMS Journal for Medical Education 2023, Vol. 40(4)].

Eine der Schlüsselanwendungen von gKI-Tools ist die Bereitstellung von maßgeschneidertem Lernmaterial für Studierende. Tools wie ChatGPT können relevante Informationen aus einer Fülle von Quellen zusammentragen und sie in einer zugänglichen Form präsentieren, was die Lernprozesse erheblich verbessern kann. Zudem kann gKI dazu beitragen, das kritische Denken und die Problemlösungsfähigkeiten der Studierenden zu fördern.

Jedoch bringt die Integration von gKI auch Herausforderungen mit sich. Eine der Bedenken ist die Möglichkeit von akademischem Betrug, insbesondere in Prüfungen, durch den Einsatz von KI-Tools. Dies erfordert, dass akademische Institutionen neue Prüfungsformate und -methoden entwickeln, um sicherzustellen, dass die Studierenden ein echtes Verständnis für das Fachgebiet erlangen. Ein weiterer Punkt, der betont wird, ist die Notwendigkeit der Integration von gKI in die Lehrpläne und die kontinuierliche Anpassung didaktischer Strategien. Dafür ist eine klare Strategie innerhalb des Bildungssystems erforderlich, um mit der schnellen Entwicklung von gKI-Tools Schritt zu halten und sie in die Curricula zu integrieren. Außerdem ist es entscheidend, sowohl die Chancen als auch die Risiken von gKI im Bildungsbereich zu analysieren. Dies umfasst das Verständnis dafür, wie gKI die Lernziele, die auf der Taxonomie von Bloom basieren, beeinflussen kann, und die Entwicklung von Maßnahmen zur Minimierung potenzieller Ablenkungen oder Distraktoren, die die Lernprozesse beeinträchtigen könnten. Abschließend betonen Moritz und Kollegen die Bedeutung von evidenzbasierter Lehrforschung bei der Integration von gKI in den Lehrbetrieb. In einem Bereich, der sich so schnell entwickelt, ist es entscheidend, fundierte Entscheidungen zu treffen, die auf realen Daten und Forschungsergebnissen basieren.

Generative KI-Tools sind zweifellos eine aufregende Entwicklung, die das Potenzial hat, die medizinische Ausbildung zu revolutionieren. Dennoch ist es entscheidend, dass wir vorsichtig und umsichtig vorgehen und sicherstellen, dass die Integration dieser Tools in die medizinische Ausbildung auf sinnvolle Weise erfolgt, die das Lernen unterstützt und gleichzeitig ethische und akademische Standards aufrechterhält.

Ethik und Datenschutz. Ein wichtiger Aspekt, der in der Debatte um den Einsatz von gKI in der medizinischen Ausbildung nicht übersehen werden darf, ist die Frage der Ethik und des Datenschutzes. Da KI-Systeme oft Zugang zu großen Datenmengen benötigen, besteht das Potenzial für Missbrauch oder unsachgemäße Handhabung von sensiblen Patientendaten. Es ist wichtig, dass Institutionen, die gKI einsetzen, strenge Datenschutzrichtlinien einhalten und sicherstellen, dass die Technologie in Übereinstimmung mit ethischen Standards eingesetzt wird.

Fähigkeiten und KI-Verständnis der Lehrkräfte. Damit generative KI erfolgreich in der medizinischen Ausbildung eingesetzt werden kann, müssen auch die Fähigkeiten der Lehrkräfte berücksichtigt werden. Es ist entscheidend, dass Dozenten und Ausbilder in der Lage sind, gKI-Tools effektiv zu nutzen und ihr Potenzial zu verstehen. Dies könnte durch gezielte Schulungen und Fortbildungen erreicht werden, um sicherzustellen, dass die Lehrkräfte über die notwendigen Fähigkeiten verfügen, um gKI in ihrem Unterricht zu nutzen.

Studentisches Feedback und kontinuierliche Verbesserung. Eine der Stärken von gKI ist ihre Fähigkeit, sich schnell anzupassen und zu lernen. Im Kontext der medizinischen Ausbildung sollte dies genutzt werden, um Feedback von Studierenden zu sammeln und das Lernmaterial kontinuierlich zu verbessern. Dies könnte dazu beitragen, das Engagement der Studierenden zu erhöhen und sicherzustellen, dass die vermittelten Inhalte aktuell und relevant sind.

Fazit. Generative KI bietet großes Potenzial zur Verbesserung und Personalisierung der medizinischen Ausbildung. Ihre Fähigkeit, maßgeschneidertes Lernmaterial bereitzustellen, kann das Lernprozess der Studierenden erheblich verbessern. Gleichzeitig sind jedoch eine sorgfältige Planung, die Berücksichtigung ethischer Standards und Datenschutz, sowie die Schulung von Lehrkräften notwendig, um sicherzustellen, dass die Technologie verantwortungsbewusst und effektiv eingesetzt wird. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten – von den Ausbildern und Institutionen bis hin zu den Studierenden – aktiv an diesem Prozess teilnehmen und offen für Innovationen sind, während sie gleichzeitig kritisch gegenüber möglichen Herausforderungen und Risiken bleiben. Die Zukunft der medizinischen Ausbildung wird zweifellos durch die Technologie geprägt sein. Es liegt an uns, sicherzustellen, dass diese Technologie auf eine Weise genutzt wird, die sowohl das Lernen als auch die Patientenversorgung fördert und verbessert.

Kommentare der MedicalLearning-Redaktion

  • Die Zusammenfassung des Beitrags über den Einsatz von ChatGPT stammt übrigens direkt von ChatGPT. User, die sich selbst ein Bild von der Qualität des Ergebnisses machen wollen, finden der Zugang zum Originalbeitrag hier.
  • Nach unser Meinung kommt die punktuell kritische Betrachtung der Autoren in der Zusammenfassung zu kurz. Manche durchaus wichtigen Aspekte, wie mögliche juristische Implikationen (Haftungsrecht) werden z. B. gar nicht erwähnt. Der Text ist zwar gut lesbar, es fehlt aber die Tiefe des Originals.
  • Mit dieser Analyse von durch ChatGPT erstellten Texten sind wir nicht allein. In zahlreichen Redaktionen hat sich der KI-Einsatz als Hilfsmittel schon etabliert, jedoch kann man auf einen menschlichen Schlussredakteur (noch) nicht guten Gewissens verzichten.

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