Implantierbare Vorrichtungen gelten bei der Arzneimittelverabreichung als die Lösung der Zukunft. Sie bestehen gewöhnlich aus einem Mikrochip-Implantat, das Einzeldosen eines Medikaments zum exakt richtigen Zeitpunkt ins Gewebe abgibt. Die lokale Applikation ermöglicht eine erheblich geringere Dosierung der Arzneimittel, was potenzielle Nebenwirkungen verringern kann.
Heute werden Dosiergeräte u.a. genutzt, um Diabetiker mit Insulin zu versorgen und schmerzstillende Medikamente direkt an der Wirbelsäule zu verabreichen. Sie werden nicht unbedingt implantiert, sondern erfordern regelmäßige Befüllung über einen Zugangsport. Der Elektronikspezialist Molex ging jetzt der Frage nach, wie sich dieses Feld in Zukunft entwickelt und beauftragte den Marktforscher Dimensional Research mit der Durchführung der Umfrage „The Digital Health and The Future of Pharma“ (Digitale Gesundheit und die Zukunft der Pharmabranche). Befragt wurden 215 Pharmaexperten mit unterschiedlichen Funktionen und aus verschiedenen Regionen.
88 % der Befragten bewerteten die digitale Arzneimittelverabreichung für ihre künftigen Pläne als „extrem wichtig“ oder „sehr wichtig“. Als Gründe für das Interesse wurden angegeben: Erwartung der Patienten (60 %), Wettbewerbsvorteile (55 %), Nachweis besserer Ergebnisse (54 %) und Einführung digitaler Gesundheits-Apps (47 %). 86 % glauben, dass die aktuelle Pandemie einen langfristigen Einfluss auf das Interesse der Patienten an Fern- bzw. Selbstversorgungsoptionen haben wird. Als mögliche Hürden bei der Einführung sehen die Befragten das Risiko des Datenschutzes (40 %), hohe Kosten für Geräte und Konnektivität (39 %), unzureichenden Zugang der Patienten zum Internet (39 %) und regulatorische Bedenken (39 %).