Es gilt als eine Art von Allgemeinwissen, dass Frauen sich mehr für Gesundheitsthemen interessieren – auch im Internet. Aber ist das tatsächlich so? Eine aktuelle Studie, die jetzt im Journal of Medical Internet Research (JMIR) veröffentlicht wurde, ging dieser Frage nach. Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern wurden auf der Grundlage einer empirischen Online-Befragung von 1006 zufällig ausgewählten deutschen Patienten analysiert. Die Probe wurde aus einem GfK Healthcare E-Panel gezogen. 958 Fragebögen konnten ausgewertet werden (517 Männer, 441 Frauen), dabei kamen statistische...
MedicalLearning – Blog zur Zukunft der medizinischen Information
Quantified Health mit Ernstcharakter
Das Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov in Köln hat in einer repräsentativen Umfrage die Einstellung von Smart Device-Besitzern zu Quantified Health ermittelt. Und die Zeitschrift Healthcare Marketing hat daraus die ihrer Meinung nach interessantestens Fakten zusammen gestellt. Fakt 1: Knapp 40 Prozent der Smart Device-Besitzer haben mindestens eine Gesundheits-App installiert, die Mehrheit macht davon sogar regelmäßig Gebrauch. Fakt 2: Als interessant werden vor allem Apps zu Ernährung/Kalorienverbrennung (37 Prozent) Sport/Fitness (35 Prozent) und Entspannung/Stressabbau (32...
MERS und die Lehren für den Datenschutz
Das Middle East Respiratory Syndrome (MERS) wird von einem Koronavirus verursacht und ist seit April 2012 bekannt. Bei schweren Verläufen, die überwiegend bei Personen mit chronischen Vorerkrankungen auftreten, entwickelt sich eine Pneumonie bis hin zum akuten Atemnotsyndrom. Die Inkubationszeit beträgt ein bis zwei Wochen. Als Primärquelle des Virus stehen Dromedare in Verdacht, sekundär wird es von Mensch zu Mensch übertragen. Ende Mai 2015 meldeten die Gesundheitsbehörden von Südkorea einen Ausbruch, der auf einen importierten Fall von MERS zurückgeht. Im Umfeld gab es mehr als hundert...
Dr. med. Twitter
Das Journal of Medicinal Internet Research hat jüngst in zwei Beiträgen über den Einsatz von Twitter im Gesundheitsumfeld berichtet. Die Studie von Zhijun Yin et al. hatte zum Ziel, in einem skalierbaren Rahmen Erwähnungen auf Twitter zum persönlichen Gesundheitszustand zu bewerten. Und in der Tat: dieses Vorgehen scheint geeignet um neben den traditionellen Quellen weitere medizinische Informationen zu erhalten. J Med Internet Res 2015;17(6):e138) Auch die Autoren um David J McIver analysierten Twitter, diesmal um Schlafprobleme zu untersuchen. Es ist seit längerem bekannt, dass...
Kognitive Verhaltenstherapie übers Internet – Review sieht gute Ansätze
Kognitive Verhaltenstherapie gilt als Standardintervention bei der Behandlung von Depression und Angstzuständen. In ländlichen Gebieten, wo es einen erheblichen Mangel an entsprechend ausgebildeten Praktikern gibt, ist die Versorgung jedoch nicht gewährleistet. Ein Ausweg könnten Therapiestunden über das Internet sein. Das Journal of Medical Internet Research hat jetzt ein Review veröffentlicht, das die klinische Wirksamkeit und Akzeptanz von Computerized Cognitive Behavior Therapy (CCBT) als Intervention bei Patienten mit Angst und / oder Depression in ländlichen Gegenden untersucht. Von...
Geht doch! Telekonsultation in Mecklenburg-Vorpommern
In unterversorgten Gebieten sind Patienten lange Wege gewohnt - vor allem zum Facharzt können es Dutzende von Kilometern sein. Dabei sind oft nur kleine Dinge zu besprechen, die aber nachverfolgt werden müssen. Aus diesem Grund wurde schon im Versorgungsstrukturgesetz eine Förderung der Telemedizin angemahnt. Vor allem Telekonsultationen, also ein datensicherer Austausch zwischen Ärzten und Patienten über das Internet, sind hier eine vielversprechende Option. Doch die Musterberufsordnung legt die Hürde hoch: „Ärztinnen und Ärzte dürfen individuelle ärztliche Behandlung, insbesondere auch...
Sprechstunde am PC: Der Nächste bitte …
Was halten die Deutschen von Online-Sprechstunden? Dass die Digital Natives sich dafür erwärmen können, gilt als unstrittig. Doch was ist mit den älteren Semestern? Der IT-Branchenverband Bitkom wollte es wissen und hat in Zusammenarbeit mit Forsa 1.000 Personen ab 65 Jahren befragt. Dier Ergebnisse liegen jetzt vor. Und siehe da: Jeder vierte Internetnutzer ab 65 Jahren (24 Prozent) wäre grundsätzlich bereit, sich online von einem Arzt beraten zu lassen. Selbst bei den Befragten ab 80 Jahren ist noch jeder Fünfte (21 Prozent) aufgeschlossen für die Beratung im Internet. Was im Umkehrschluss...
Kabinett winkt eHealth-Gesetz durch
Das Bundeskabinett hat am gestrigen Mittwoch den Gesetzentwurf für ein eHealth-Gesetz in die parlamentarischen Beratungen verabschiedet. Gesundheitsminister Hermann Gröhe war zufrieden: "Mit dem eHealth-Gesetz machen wir Tempo" ließ er im Anschluss an die Kabinettssitzung verkünden. Mit dem Gesetz reagierte der Minister auf die jahrelangen Verzögerungen bei der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte, die auch im Buch Die Zukunft der medizinischen Information eingehend beschrieben wurde. Aber ganz so atemberaubend ist das Tempo dann doch nicht. Erst in zwei Jahren sollen zum Beispiel...
Offene Patientenakten mit Draht zum Arzt
Die Zukunft der medizinischen Information ist nicht nur in Deutschland ein Thema. Im Rahmen des Affordable Care Act, hierzulande besser als Obamacare bekannt, wurden rund 30 Milliarden US-Dollar in den Aufbau einer Infrastruktur für elektronische Patientenakten gesteckt. Bis Februar 2015 konnte die Nutzung in Arztpraxen und Krankenhäusern damit von 20 Prozent auf fast 70 Prozent gesteigert werden. Die Washington Post (WP) hat diesem Thema jüngst eine große Story gewidmet, die mit interessanten Fakten aufwartet. So haben rund die Hälfte aller Patienten direkten Zugang zu ihren Daten. Und...
Der Markt für mobile Health-Apps in der EU
In einem aktuellen Ranking haben mehr als 4.400 App-Entwickler, Healthcare-Profis und mHealth-Anwender ihre Bewertungen abgegeben. Einige Erkenntnisse in aller Kürze: Der EU-Markt zeigt sich sehr heterogen. Dänemark, Finnland, Niederlande, Schweden und Großbritannien bieten die besten Marktbedingungen für mHealth-Unternehmen in der EU. Deutschland und Frankreich sind die kompliziertesten Märkte in der EU für mHealth. Auf der einen Seite begegnet man zwar großen Märkten bzgl. Patientenzahlen oder Gesundheitsausgaben, auf der anderen Seite stehen Regulierungen und nur eine mittelmäßige...
Genossenschaftliche Gesundheitsdaten – Modell für Deutschland?
Die Telematik wird bei der Gesundheitsversorgung in Zukunft eine wichtige – womöglich entscheidende – Rolle spielen. Da sind sich (fast) alle einig. Der schnelle technologische Wandel erfordert aber auch eine die regelmäßige Anpassung der regulatorischen Bedingungen, etwa in Zulassungs- und Erstattungsfragen. Und hier hapert es – und zwar gewaltig. Die Ärzte Zeitung zitiert Angela Brand, Professorin für Social Medicine & Public Health Genomics an der Universität Maastricht: "In vielen Bereichen ist Deutschland immer Vorreiter gewesen, im Gesundheitsbereich ist das Gegenteil der Fall."...
Therapieunterstützung: Internet mit großem Potenzial
Der EPatient Survey untersucht seit 2010 den Einfluss des Internet auf das Gesundheitssystem in Deutschland. Die Umfrage 2015, die gestern in Berlin vorgestellt wurde, bestätigt internationale Publikationen zur Compliance. Demnach können therapiebegleitende Dienste im Internet die Therapie verbessern. Fast die Hälfte der Befragten versteht und befolgt die Ausführungen ihres Arztes aufgrund von Informationen aus dem Netz besser. Und 38 Prozent geben an, das Internet habe ihnen im Alltag und im Umgang mit ihrer Erkrankung psychisch und praktisch geholfen. Die Umfrage zeigt aber auch, dass sich...