Dass Deutschland bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens nicht zu den Vorreitern gehört, ist landläufig bekannt. Nach Meinung von Prof. Volker Penter, Leiter Gesundheitswirtschaft bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, dümpeln wir sogar ziemlich am Ende der Innovations-Tabelle. Und das hat zwei Gründe: Die übertriebene Angst um den Datenschutz und die vorsintflutliche Ausstattung mancher Kliniken und Praxen. In einem Beitrag der Ärzte Zeitung erwartet er, dass ein E-Health-Gesetz 2.0 das regeln wird. Durchaus lesenswert.
MedicalLearning – Blog zur Zukunft der medizinischen Information
Online-Sprechstunde beim Dermatologen
Die Techniker Krankenkasse (TK) macht zusammen mit dem Bundesverband Deutscher Dermatologen (BVDD) und dem Startup-Unternehmen Patientus Ernst: In einem Pilotprojekt testet man die Effizienz vom Online-Sprechstunden. Das hat die TK gestern auf einer Pressekonferenz angekündigt, Start der ersten Pre-Test-Phase ist der 1. September 2015. Das Ziel ist klar: Nachdem Diagnose und Therapie einmal festegelegt wurden, sind es oft nur kleine Dinge, die zu besprechen sind: Wirkt die verordnete Salbe? Ist die Schwellung zurück gegangen? Heilt die Wunde? Dazu müssen Patienten keine langen Wege und...
Wird Watson zu Dr. Watson?
Wir hatten in diesem Blog schon gelegentlich über IBMs Supercomputer Watson berichtet. Jetzt schickt sich Watson an, tatsächlich in Medizin zu „promovieren“. Nach Informationen von businessinsider.com will IBM den Medical Imaging Anbieter merge.com übernehmen. Zur Aussteuer würden dann 30 Milliarden Röntgen-, CT- und MRT-Aufnahmen gehören, samt zugehöriger Diagnosen. Damit soll Watson trainiert werden, um anschließend auf Basis von automatischer Bilderkennung Hinweise auf Diagnosen zu liefern. Auch wenn der Weg zu einer universellen Diagnosemaschine noch weit ist: Mit diesem Deal wären die...
Aus Google wird Alphabet – auch wegen der Gesundheitswirtschaft
Google hat Anfang dieser Woche angekündigt, den Konzern in eine Holding umzuwandeln. Der Hintergrund: Neben der Suchmaschine, die Google berühmt gemacht hat, unterhält man in der Zwischenzeit viele andere Aktivitäten. Die werden künftig als eigenständige Firmen geführt, die Holding darüber wird Alphabet heißen. Das Web-Geschäft heißt weiter Google und umfasst auch die Video-Plattform YouTube, das Smartphone-System Android, sowie Apps und die dazugehörende technische Infrastruktur. Getrennt davon kommen als eigenständige Bereiche unter anderem auch zwei „Gesundheitstöchter“ unter das...
Buchtipp: The Digital Doctor
Robert Wachter, Medizinprofessor aus San Francisco, hat ein neues Buch geschrieben – sein mittlerweile sechstes. Er beleuchtet die Gegenwart und Zukunft des Digitalen in der Medizin und wagt einen einigermaßen positiven Blick auf die kommenden Jahre. Nebenwirkungen und Risiken bestehen nicht nur bei Medikamenten, sondern auch beim Einsatz neuer Technologien. Selbstverständlich fokussiert sich der Autor auf US-amerikanische Gegebenheiten, aber der Ausblick scheint zumindest auf alle Industrienationen zu passen: z.B. Zentralisierung der Krankenhäuser, der Patient bekommt mehr Bedeutung –...
Gesundheitswesen ohne Menschlichkeit als Worst Case Scenario
Dass sich in unserem Gesundheitssystem in nächster Zeit vieles ändern muss und wird, ist klar. Doch wie wird die medizinische Versorgung in 10 oder 20 Jahren tatsächlich aussehen? Der medizinische Online-Dienst Coliquio ging der Frage in einem Interview mit Bertalan Meskó nach. Der "Medical Futurist" erforscht und analysiert Zukunftsszenarien. Zum Interview
Digitale Strategien gesucht
Eine digitale Strategie für den Gesundheitsmarkt ist komplex. Und offensichtlich ist es nicht nur die deutsche E-Card, die hier etwas planlos durch die Jahrzehnte irrlichtert. Die Studie "Global Progress on Digital Health" hat untersucht, wie verschiedene Akteure im Gesundheitswesen in ihrem eigenen Zeitplan sind. Teilnehmer waren Krankenhäuser, Pharmafirmen und verschiedene Leistungserbringer. 59 Prozent der Befragten gaben an, dem Zeitplan hinterher zu hinken oder – noch schlimmer – gar keinen zu haben. Nur 41 Prozent sahen sich bei der Umsetzung ihrer digitalen Strategie auf einem guten...
E-Card: Täglich grüßt das Murmeltier
Man fühlt man sich wie Bill Murray in Punxsutawney. In der Rolle des Phil Connors sitzt er dort in einer Zeitschleife fest und durchlebt wieder und wieder denselben Tag … Seit dem Planungsauftrag für die Bundesregierung 2003 hängt auch die E-Card in einer solchen Zeitschleife: Eine Verzögerung jagt die nächste. Zwar hat Bundesgesundheitsminister Gröhe die Zügel im Frühjahr 2015 deutlich angezogen und finanzielle Daumenschrauben angedroht, geändert hat sich aber wohl nichts. Eigentlich sollten ab 15. November in zwei Regionen jeweils 500 Anwender – Praxen und Kliniken –die ersten...
Big Pharma nutzt künftig das iPhone in Forschung und Entwicklung von Medikamenten
Apple´s ResearchKit ist ein neues Open-Source-Software-Framework, das den Wissenschaftlern helfen wird, Daten der iPhone-Nutzer für die medizinische Forschung zu sammeln. Apple verspricht „mehr Möglichkeiten Daten zu sammeln als je zuvor“. Deutsche Datenschützer werden diese Äußerungen skeptisch sehen. Somit war zu erwarten, dass zügig auch die globalisierte Pharma-Industrie mit der Sammelwut beginnen wird. Denn seit der ResearchKit-Vorstellung im März 2015 haben Forscher an Universitäten, Kliniken und gemeinnützigen Organisationen bereits sechs Apps erstellt. Einsatzgebiete: Diabetes,...
Medikamente kommen per Drohne
Andere Länder, andere Probleme. Im dicht besiedelten Deutschland ist der Weg zur nächsten Apotheke kurz – auch wenn er in ländlichen Gebieten schon mal ein paar Kilometer messen kann. Ganz anders in Ländern wie Australien oder den USA, wo es Regionen gibt, die nur von sehr wenigen Menschen besiedelt sind. Eine davon ist das Wise County im Südwesten des US-Bundesstaates Virginia. Hier erhielt der australische Anbieter Flierty von der US Flugsicherung (Federal Aviation Administration, FAA) die Erlaubnis, Medikamente per Drohnen auszuliefern. Mit einer Reichweite vom 10 Meilen (ca. 16...
Online-Psychotherapien bald in der Regelversorgung?
Statt monatelanger Wartezeiten könnten Online-Therapien bei Depressionen und Panikattacken schnell und effizient helfen. Immer mehr Studien belegen, dass Sie ähnlich wirksam sind, wie persönliche Sitzungen. Und sie haben viele Vorteile: Patienten in ländlichen Gebieten brauchen keine stundenlangen Anreisen, Menschen mit eingeschränkt Mobilität keine Betreuer und Berufstätige mit Terminschwierigkeiten keinen Urlaub. Doch während diese Art der Therapie in Großbritannien, den Niederlanden und Schweden längst Alltag ist, hinkt Deutschland hinterher. Allein eine Kooperation der AOK mit einer...
2. Mobile Health Forum in Frankfurt
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens war auch auf dem zweiten Mobile Health Forum das zentrale Thema. Das Forum fand am 30.06.2015 statt und ist eine Veranstaltung des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung sowie der IHK Innovationsberatung Hessen. In Zeiten der Internetmedizin (was ist das eigentlich?), der Fitness- und Medical Apps, bemüht sich das Forum darum, einen Überblick über Entwicklungsansätze aber auch bereits im Markt befindliche Projekte zu erzielen. So verwundert es nicht, dass zahlreiche Bereiche des Gesundheitswesens wie Kliniken,...