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MedicalLearning – Blog zur Zukunft der medizinischen Information

Snackable Content in der medizinischen Fortbildung

10. November 2025

Microlearnings bieten im Praxisalltag vor allem Zeitgewinn und Flexibilität. Anstatt stundenlanger Seminare können Ärzte Wissen in kurzen Lerneinheiten auffrischen, ohne die Patientenversorgung zu unterbrechen.

„Snackable Content“ meint kurze, klar fokussierte Lerneinheiten von meist 5–10 Minuten, die sich ohne großen Aufwand in den Klinik- und Praxisalltag integrieren lassen. Statt langer Vorträge liefern solche Microlearning-Bausteine prägnante Kernaussagen – oft als Kurzvideo, Kasuistik mit Wissenscheck, Podcast-Ausschnitt oder interaktives Mini-Modul. Entscheidend ist der didaktische Zuschnitt: kleine Einheiten mit klaren Lernzielen, aktivierender Abfrage und verteiltem Wiederholen, damit Wissen hängen bleibt und im Alltag abrufbar ist. Für den CME-Punkteerwerb gilt in Deutschland ein einfacher Grundsatz: Eine Fortbildungseinheit dauert mindestens 45 Minuten und muss einer Kategorie der (Muster-)Fortbildungsordnung zugeordnet werden. Das kurzformatige Lernen lässt sich daher zu punktefähigen Einheiten bündeln – mehrere Microlearnings werden zu einem 45-Minuten-Block mit sauberer Dramaturgie und dokumentierter Bearbeitungszeit zusammengeführt. So entsteht aus mehreren kleinen Lernhäppchen eine vollwertige Einheit, die den formalen Anforderungen der Ärztekammern genügt.

Besonders relevant für digitale Kurzformate sind „on demand“-Angebote. Sie zählen in der Regel zur Kategorie D (Fortbildungsbeitrag mit nachgewiesener Lernerfolgskontrolle) oder – wenn eine tutorielle Begleitung asynchron hinzukommt – zur Kategorie I. Für beide Kategorien ist eine bestandene Lernerfolgskontrolle verpflichtend; bei Präsenz- und Kleingruppenformaten (A und C) ist eine Lernerfolgskontrolle möglich und kann als Zusatzpunkt gewertet werden. Praktisch bedeutet das: Die Mikrolearnings werden in einem Kurspfad gebündelt, am Ende steht eine Lernerfolgskontrolle, und erst das Gesamtpaket ist punktefähig.
Wie sieht die Lernerfolgskontrolle konkret aus? Viele Kammern nennen als Orientierungsrahmen eine Bestehenshürde von mindestens 70 Prozent und – je nach Umfang – etwa zehn Multiple-Choice-Fragen pro 45-Minuten-Einheit. Solche Vorgaben sorgen für Transparenz bei der Qualitätssicherung, erzwingen aber zugleich eine klare Struktur: Lernziele definieren, Inhalte modular aufbauen, Bearbeitungszeit realistisch kalkulieren, am Ende prüfen – und alles sauber dokumentieren.

Für arztCME heißt das: Kurzformate sind am stärksten, wenn sie in einen roten Faden eingebettet sind – etwa als thematisch verbundenes „Lernpaket“ mit klarer Einleitung, praxisnahen Beispielen und einem Abschluss-Quiz. So entsteht kontinuierliche Fortbildung in kleinen Schritten, ohne den Betrieb zu stören, und dennoch formal sauber anrechenbar. Wer Microlearnings klug kuratiert, zu 45-Minuten-Blöcken bündelt, eine belastbare Lernerfolgskontrolle vorsieht und die Kammerkriterien beachtet, verbindet moderne Lerngewohnheiten mit verlässlicher Punktegutschrift – zum Nutzen der Patientenversorgung und der eigenen Fortbildungsplanung.

Text: Redaktion arztCME
Bild: Leonardo AI, für arztCME

 

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